Wenn Theater in die Schule kommt: Der Weimarer Kultur-Express an der FGS

Die Bühne ist oftmals kein fremder Ort an einer Schule. Wenn in einer Schule jemand die Bühne betritt, dann handelt es sich oftmals nur um die metaphorische Beschreibung des Arbeitsalltags der Lehrkräfte, die ihrem „Publikum“ den Unterrichtsstoff vermitteln. Oder es sind die Englischlehrer, die ihre Klasse Shakespeares Äußerung bewerten lassen, ob die ganze Welt nur eine Bühne sei und alle Menschen nur Schauspieler, die auftreten und wieder abgehen würden.  

Deshalb bleibt die Bühne vielmals nur ein abstrakter Ort, der mitunter nur bei Exkursionen in das Leben der Schülerinnen und Schüler tritt. Jedoch an diesem Dienstag, dem 20. August 2024, war es genau das Gegenteil, denn die Bühne kam nach Lützen. Die Turnhalle war nicht wiederzuerkennen, denn wo sonst sportlicher Ehrgeiz und das sanfte Leid körperlicher Anstrengung herrschten, befand sich nun eine Bühne sowie ordentliche Sitzreihen aus Bänken und Matten.  

Der Weimarer Kultur-Express war zu Besuch an der Schule, um mit einem siebzig Minuten langen Stück auf die Verlockungen und Gefahren des Drogenkonsums hinzuweisen. Im Mittelpunkt stand hierbei die Droge Crystal Meth, die einerseits durch die Serie „Breaking Bad“ zuerst mediale Popularität erlange, um später als weitere gefährliche Droge auf dem deutschen Drogenmarkt Fuß zu fassen. Mittlerweile führt der Missbrauch des Rauschgiftes zu knapp einer Verdreifachung der Drogentoten in Sachsen-Anhalt. Und auch wenn es in der Öffentlichkeit immer so wirkt, als wären immer nur die anderen betroffen, hat sich die Schule auf die Fahne geschrieben, diese Gefahr präventiv aufzugreifen.  

Als der Applaus am Ende des Schauspiels letztendlich gemächlich auslief, folgte ein fast dreißigminütiger Gedankenaustausch mit den zwei Schauspielerinnen, indem keinesfalls lethargisch, sondern engagiert über das Theaterstück und das angesprochene Thema informiert und diskutiert wurde. Es bleibt zu hoffen, dass die Lehren des Stückes und der Debatte nicht nur auf einen Vormittag beschränkt bleiben und stattdessen einen fortwährenden Eindruck hinterlassen. 

Autor: Tim Reinke