Solidarität

Wenn man Abschlussreden bei der Zeugnisausgabe der Mittleren Reife und des Abiturs zuhört, könnte man von Schule den Eindruck erhalten, dass es ein Ort ist, an dem das Paradies Realität geworden ist. Ein Ort, wo erste Freundschaften geknüpft werden. Ein Ort, an dem Anekdoten entstehen, die man sich nach vielen Jahren noch erzählt. Ein Ort, wo das einzige Leid die Form einer zu ausführlichen Hausaufgabe oder einer scheinbaren ungerechten Note annimmt.

Der Schulalltag ist jedoch nicht nur ein Ort, wie er in den Erinnerungen der ehemaligen Schülerinnen und Schüler verklärt wird. Keine Schule kann ruhigen Gewissens von sich behaupten, dass sie niemals ein Ort von Mobbing und Diskriminierung gewesen ist.

Aus diesem Grund bildete sich im Laufe des letzten Jahres in Zusammenarbeit mit Frau Dietz eine Gruppe interessierter Schülerinnen und Schüler, die dafür sorgen wollten, dass auch unsere Schule weiterhin ein Ort bleiben kann, an dem überwiegend positive Erinnerungen für das zukünftige Leben entstehen können. Aus diesem Grund entschied sich das Planungskomitee aus den Klassen 7, 8, 10, 11 und 13 für die Teilnahme an dem Programm: „Schule gegen Rassismus. Schule mit Courage.“

Dabei ist der Name auf dem ersten Blick irreführend, denn es ist nicht allein Ziel, dem schändlichen Rassismus in Teilen unserer Gesellschaft den geistigen Boden zu entziehen, sondern es geht auch darum, gegen vielfältige Formen der Diskriminierung anzutreten, vollkommen unabhängig betrachtet, ob die Ursache beispielsweise die eigene sexuelle Orientierung oder die finanzielle Not einer Familie ist.

Am Mittwoch, dem 07. August, beginnen deswegen an der Freien Gesamtschule Lützen Präsentationen zu diesen bedeutsamen Themen, wobei auch ein von den Schülern gedrehter Film, ein eigener geschriebener Song des Musiklehrers Herrn Barth und eine von Frau Lindenmaier organisierte Schulrallye die Auseinandersetzung spannend gestaltet werden.

Sodass am Ende hoffentlich weniger Menschen unter Verachtung leiden, weniger Menschen unter Spießbürgern Spießruten laufen müssen und stattdessen der Gedanke der Solidarität das Leben in Schule und Gesellschaft prägt.

Verfasser: Tim Reinke